Tennengau Climbers

Matterhorn (4478m) via Liongrat am 03.08.2017

 

Bereits seit langem stand der Berg auf unserer To-Do-Liste und nach unserem ersten Live-Anblick des Matterhorns mit 4.478 m im April 2017 war klar, dass wir da hinauf müssen! Um den Menschenmassen auf dem Hörnligrat von Zermatt aus auszuweichen und um den teuren schweizer Gondel- und Hüttenpreisen auszukommen entschieden wir uns für den Aufstieg über den Liongrat von der italienischen Ortschaft Breuil-Cervinia aus.

 

Mit der Gondel gehts hinauf zum Plan Maison und von dort die ersten flachen Höhenmeter zum Rifugio Duca degli Abruzzi. Vorbei am Denkmal des Erstbegehers des Liongrates Jean-Antoine Carrel steilt der Weg auf und es folgen die ersten leichten Kletterstellen. Nach mehreren mit dicken Hanfseilen gesicherten Kletterstellen erreichen wir das Carrelbiwak direkt am Liongrat auf 3.830 m. Wir verbringen den ganzen Nachmittag mit abwarten und hoffen, dass nicht mehr all zu viele Seilschaften eintreffen. Der Ansturm hält sich in Grenzen und sind wir daher guter Dinge für den nächsten Tag, denn lt. Vorhersage soll das Wetter nahezu perfekt werden, auch wenn es bis jetzt noch nicht so aussieht.

 

Nach einer fast schlaflosen Nacht machen wir uns um halb 5 morgens auf den Weg in Richtung Matterhorn. Gleich nach dem Biwak bewältigen wir noch bei Dunkelheit den ersten steilen Aufschwung mit einem kleinen Überhang. Auch diese Passage ist mit Fixseilen gesichert. Wir arbeiten uns weiter hinauf und erreichen den Pic Tyndall. Nach kurzem Abstieg am Grat entlang folgt der letzte Aufschwung zum Gipfel. Immer wieder sind Abschnitte mit Seilen versichert. Fast zum Schluss ist noch eine steile Strickleiter zu bewältigen. Das Gipfelkreuz befindet sich etwas tiefer zwischen dem schweizer- und dem italienischen Gipfel.
Leider ist das Wetter alles andere als perfekt und umhüllt den Gipfel mit Nebel sodass uns die Aussicht leider verwehrt bleibt. Lediglich ein fünf sekundenlanger blauer Himmelfetzen über uns und ein kurzer durchfallender Sonnenstrahl lässt uns wissen, dass das Wetter eigentlich schön ist.

 

Trotzdem war es eine grandiose Tour und einzigartig auf dem wohl bekanntesten Gipfel der Alpen zu stehen.

 

 

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